Ausgangslage
Im Jahre 2002 wurde von Bundesdenkmalamt ein statisches Gutachten in Auftrag gegeben. Dieses Gutachten ergab, dass das Gebäude grundsätzlich in einem guten Zustand ist. Die Mauerrisse sind im Anbetracht des Alters nicht gefährlich. Doch ist eine Sanierung des Dachstuhls aus statischen Gründen notwendig
Gutachten von Dipl. Ing. Johann Zehetgruber
Der Dachstuhl des vierflügeligen Haupttraktes wurde als einfaches Sprengwerk ohne Bundtram ausgeführt. Der Zustand der Hölzer ist, von einigen Punkten mit latentem Feuchtigkeitseintritt abgesehen, als gut zu bezeichnen.
Der Dachstuhl hat aber in seiner ursprünglichen Form einen grundlegenden Konstruktions-fehler im Bereich der Fußpunkte. Die fehlende Zugverhängung desselben führte über die Jahrhunderte zu einer massiven Verschiebung der Auflager nach außen (Abb. 4). Diese Verschiebung der Balken beträgt teilweise mehr als 10 cm. (Abb. 3)
Wohl als Folge der fehlenden Zugverhängung des Dachstuhles kam es vor ca. 100 Jahren zum Abrutschen eines Abschnittes an der NW-Front. Dieser Bereich wurde mit einem neuen Stuhl, allerdings mit einer gänzlich anderen Konstruktion mit Kniestock versehen. Außerdem wurden im Laufe der Jahrzehnte immer wieder Ergänzungen und Verstärkungen zur Abstützung des Dachstuhles eingebaut. (Abb. 1+2)
Karl Kuefstein veranlasste in den 1960-er Jahren den generellen Einbau einer Verschließung durch Stahl-Zugstangen (Abb. 1), der diesen Mangel beseitigte. Allerdings sind die Stangen nicht korrosionsgeschützt und daher in diesem Milieu nicht als dauerhaft anzusehen. Sie sollen durch korrosionsgeschützte Stangen ersetzt werden (Abb. 7).
Weiters sollen die nachträglich ergänzten Streben und Stützen (Abb. 1+2) soweit wie möglich wieder entfernt werden, um eine gleichmäßige und konsequente Lastabtragung zu gewährleisten. Dadurch werden diverse Zwangsspannungen im Gebäude wieder beseitigt.
Mauerbank ist es durch permanente Durchfeuchtung zu massiver Zerstörung der Hölzer gekommen.
Auf Grund dieses Gutachtens wurde gemeinsam mit Bundesdenkmalamt und Fachleuten eine Methode zur Sanierung des historischen Dachstuhls (datiert 1585 und signiert siehe Abb. 5+6) und des Daches entwickelt, die den alten Dachstuhl und dessen Besonderheit erhalten sollen.
Aufteilung der Sanierung in mehrere Teilschritte ist statisch möglich, wobei aus Kostengründen eine Aufteilung in 8 Teiletappen geplant wurde. Dreieinhalb Etappen konnten bereits durchgeführt werden. (Abb. 7+8)
Erforderliche Sanierungsmaßnahmen
Die Sanierungsarbeiten sollen in folgenden Arbeitsschritten vorgenommen werden:
Kostenaufstellung der einzelnen Etappen zur Dachsanierung
Bereits durchgeführt werden konnten die auf dem Plan grün markierten Abschnitte:
Abschnitt 1 West-Ecke EURO 85.059,78
Abschnitt 2 Süd-West-Front mit Vorturm EURO 142.254,18
Abschnitt 3 Süd-Ecke EURO 90.678,61
Abschnitt 8a Halbe Nord-West-Front EURO 49.345,72
Abschnitt 4a Halbe Süd-Ost Front EURO 95.483,67
Gesamtkosten EURO 462.821,96
Nun sollen die nächsten Etappen (am Plan rot markiert) angegangen werden.
Die Kostenvoranschläge belaufen sich auf folgende Beträge:
Abschnitt 4b zweite Hälfte Süd-Ost-Front EURO 109.618,86
Abschnitt 8b Zweite Hälfte Nord-West-Front EURO 73.305,49